Viele Hunde fallen oft schon lange vor der eigentlichen Diagnosestellung mit bestimmten beobachtbaren Abweichungen und Symptomen auf:
• verminderter Appetit und Futtermäkeligkeit
• starke Müdigkeit, Lustlosigkeit, Desinteresse, depressives Verhalten
• wiederkehrendes Erbrechen
• gelegentliche bis häufige Durchfallepisoden
• Gewichtsverlust und schlechtes Aussehen
• Muskelschwäche und /oder Muskelzittern
• vermehrtes Trinken und vermehrter Harnabsatz
 
Meistens zeigen die Tiere mehrere Anhaltspunkte gleichzeitig. Da diese Symptome aber auch bei anderen Krankheiten vorkommen können, ist der Morbus Addison bei Tierärzte/Tierärztinnen seltener auf der Liste der möglichen Diagnosen. Er „maskiert“ sich nämlich quasi mit Krankheitszeichen, welche auch auf viele andere, weit häufigere Erkrankungen zutreffen können. Daher werden die einzelnen Symptome mitunter vielfach lange Zeit isoliert betrachtet und demgemäß auch nicht oder nur unzureichend behandelt.


In der sogenannten Morbus-Addison-Krise wird oft erst deutlich, welche gravierende Erkrankung wirklich vorliegt.


Die Morbus-Addison-Krise ist ein schockähnlicher Zustand, der durch unzureichende Stressbewältigung infolge des Glukokortikoidmangels oder durch Infektion ausgelöst wird. Er äußert sich durch Herz-Kreislauf-Kollaps, Schwäche (bis zur Unfähigkeit zu stehen oder gar zu laufen), Untertemperatur, Austrocknung (Dehydration), schwachem Puls und stark erniedrigten Blutdruck. 
Er bedarf sofortiger intensivmedizinischer, meist auch stationärer Betreuung, da die Addison-Krise lebensbedrohlich ist.


Bei dem atypischen Morbus Addison, bei dem die Anregung durch die Hypophyse und/oder den Hypothalamus fehlt, sind die Leitsymptome ähnlich. Auch hier kommt es durch das Fehlen von ACTH (Adrenocorticotropes Hormon) zu einem ungenügenden Anreiz der Glukokortikoid-Produktion in der Nebennierenrinde, während die Mineralokortikoid-Produktion nicht oder kaum betroffen ist. 


Auch diese Hunde wirken oft matt, zeigen zeitweilig Apathie, körperliche Schwäche, eine herabgesetzte Leistungsfähigkeit, Gewichtsverlust und Beschwerden im Magen-Darm-Bereich.


Diese Hunde kommen nicht in eine Addison-Krise, haben aber Leistungseinbußen und einen hohen Verlust von Lebensqualität.