Das ist Paula, mein Addison-Hund.

 

 

 

Paula ist eine Cairn Terrier Hündin und am 04.05.2010 geboren. Im Januar 2013 bekamen wir die Diagnose Morbus Addison.

 

Wie alles begann:

 

Paula war von Anfang an ein „Kamikaze-Hund“, eben ein richtiger Terrier. Sie brauchte eine starke Hand und eine gute Erziehung. Wir sind regelmäßig in die Hundeschule gegangen und haben zeitweise auch Agility gemacht. Paula war immer ein überaus fröhlicher und aktiver Hund. Wir mussten Paula aufgrund starker Scheinträchtigkeit im Jahr 2011 mit 1 ½ Jahren kastrieren lassen. Alles ist soweit super gelaufen. Im Mai 2012 wurde sie dann plötzlich inkontinent, was wir auf die Kastration geschoben haben. Sie wurde mit Caniphedrin behandelt, was sofort anschlug. Das Caniphedrin konnten wir im Laufe des Jahres fast ganz wieder ausschleichen.

 

Was uns immer mal wieder aufgefallen ist, dass Paula nicht wirklich spazieren gehen wollte. Sie blieb oft stehen oder legte sich hin. Waren wir in der Hundeschule oder im Garten war sie immer total fit und hat mit den anderen Hunden getobt.

 

Es war an einem Mittwoch – ich weiß es noch wie heute - weil am Nachmittag wieder Hundeschule angesagt war. Mein Mann sagte mir, dass Paula mittags ihr Futter erbrochen hatte. Aber ich habe mir keine großen Sorgen gemacht, weil sie ansonsten fit war. Wir sind also planmäßig in die Hundeschule gefahren. Dort machte Paula dann einen etwas schlappen Eindruck, sodass wir das Training abgebrochen haben. Am Abend wollte Paula nicht fressen und trinken. Da gingen bei mir schon die Alarmglocken an. Am nächsten Morgen das Gleiche, nicht gefressen und getrunken und sehr schlapp. Wir sind sofort zu unserer Tierärztin gefahren. Diese hat festgestellt, dass Paula abgenommen hat. Auch stellte die TÄ fest, dass Paulas Gliedmaßen relativ kalt waren und sie etwas Untertemperatur hatte. Daraufhin wurde sofort Blut abgenommen. Unsere TÄ wollte uns am nächsten Tag anrufen und das Ergebnis mit uns besprechen. Paula lag dann den ganzen Tag zugedeckt in ihrem Körbchen. Als dann meine Freundin mit ihrem Hund zu Besuch kam, wollte Paula aufstehen und sie brach mit den Hinterbeinen weg. Ich habe gleich unsere TÄ angerufen, die uns riet umgehend in die TiHo Hannover zu fahren. Wir sind sofort los. Ich hatte furchtbare Angst um die kleine Maus.

 

In der TiHo wurde sie erstmal gründlich untersucht und weil sie recht schwach war, an den Tropf gehängt. Sie wollten Paula über Nacht zur Beobachtung dort behalten. Auch, um noch einige Untersuchungen durchzuführen. Da es Winter war und viel Schnee draußen lag, bestand der Verdacht auf eine Gastroenteritis, da viele Hunde Schnee fressen und Paula natürlich auch. Heulend sind wir nach Hause gefahren. Mir hat es das Herz zerrissen, dass ich meine kleine Maus in der TiHo lassen musste.

 

 

 

 

Am nächsten Tag rief mich die TiHo an und fragte, ob Paula irgendwann einmal Cortison bekommen hätte, dieses habe ich verneint. Sie hatten Paula geröntgt und einen Ultraschall des Bauchraumes gemacht. Dabei ist aufgefallen, dass die Nebennieren sehr klein waren. In diesem Zusammenhang wurde das erste Mal der Verdacht auf Morbus Addison geäußert. Es wurden noch einige Untersuchungen gemacht und schließlich auch der ACTH-Test. Der Verdacht bestätige sich. Paula musste noch eine Woche in der Klinik bleiben, bis wir sie endlich nach Hause holen konnten. Jetzt konnten wir sie wieder aufpäppeln.

 

Tag und Nacht habe ich das ganze Netz durchforscht um irgendetwas über diese Krankheit herauszufinden. Bis ich endlich durch Zufall auf die Facebook-Gruppe „Morbus Addison beim Hund“ gestoßen bin. Damals waren wir nur ca. 35 Mitglieder. Wenn ich diese Gruppe nicht gefunden hätte, ich weiß nicht, wo wir heute stehen würden.

 

Das erste Jahr war sehr nervenaufreibend. Paula hatte immer wieder mit Durchfall zu kämpfen. Wir haben sie nur noch beobachtet und sobald uns etwas komisch vorkam, waren wir sofort beim Tierarzt oder in der Notfallsprechstunde der TiHo Hannover. Selbst im Urlaub an der Mosel mussten wir eine Tierklinik aufsuchen. Wir haben den Urlaub dann abgebrochen und Paula musste dann wieder einmal für 4 Tage in die TiHo. Es dauerte auch lange, bis sie endlich wieder vernünftig gefressen hat. Und die Angst, dass sie in eine Krise fallen könnte, begleitete mich Tag und Nacht. Ein sicheres Anzeichen, dass irgendetwas wieder einmal nicht stimmt war, wenn Paula ihr Futter verweigert hat. Am Anfang bin ich echt verzweifelt, aber mittlerweile hat die Krankheit ihren Schrecken verloren.

 

Bei Paula war diese Krankheit ein „Zufallsentdecker“, sie ist nie in eine Krise gefallen. Wir leben nun seit fast sechs Jahren mit dieser Krankheit und Paula geht es super. Wer es nicht weiß, der merkt ihr nicht an, dass sie krank ist.

 

Paula bekommt täglich 2 x 2 ½ Tabletten Astonin (kein zusätzliches Prednisolon). Ich weiß, das ist für ihr Gewicht von ca. 9,7 kg eine relativ große Menge, aber ihr geht es bestens damit und ihr Blutbild ist das eines gesunden Hundes. Außerdem gebe ich ihr täglich noch 1,5 g Salz über ihr Futter. Natrium und Kalium lasse ich mittlerweile nur noch 3 x im Jahr testen. Ihre Werte sind immer konstant. Einmal im Jahr lasse ich ein großes Blutbild machen. Da die Einstellungsphase bei ihr sehr lange gedauert hat, wollen wir auch von einer Umstellung auf Zycortal absehen. Wir arbeiten eng mit unserer Tierärztin zusammen. Sie ist immer interessiert an meinen Erfahrungen.

 

 

 

Das Leben mit einem Addison-Hund ist aufregend, aber keinesfalls eingeschränkt. Man muss diese Hunde nur ein wenig besser beobachten, aber das lernt man mit der Zeit. Also keine Angst vor Morbus Addison!

 

Liebe Grüße

 

Ulrike und ein fröhliches Wuff von Paula