Max' Geschichte

Doggen Pointer Mix
Geboren am: 27.01.2010

 


Max wurde im Januar 2010 auf einer Finca in Spanien geboren. Er wurde gezielt gezüchtet, seine Mutter war eine reinrassige Dogge, sein Vater vermutlich ein Pointer. Die deutschen Auswanderer hatten mit dem Verkauf der Welpen gehofft, so ihre desolate finanzielle Lage zu verbessern. Durch die Flut an Hundewelpen in Spanien hat es mit dem Verkauf nicht geklappt. Die Auswanderer verließen die Finca in einer Nacht- und Nebelaktion und überließen ca. 20 Hunde ihrem Schicksal. Zu dem Zeitpunkt war Max ca. 6 Monate alt. Er und die anderen Hunde versuchten auf der Straße zu überleben. Bis er dann völlig verwahrlost und abgemagert von Tierschützern eingefangen und in das örtliche Tierheim gebracht wurde. Er litt da wohl schon bald an breiigen Stühlen und brauchte lange um wieder einigermaßen fit zu werden. Beim örtlichen Tierarzt wurde dann auch eine Bauchspeicheldrüseninsuffizienz diagnostiziert.

 


Im Alter von ca. 1 Jahr wurde er von dem Tierschutzverein "Hunde ohne Herrchen" nach Deutschland geholt und einige Monate später an eine Familie in Hessen vermittelt. Dort blieb er aber nur 3 Monate und wurde dann aus Überforderung (er war natürlich gänzlich unerzogen) und finanziellen Gründen wieder zurück zum Tierschutz gebracht. Nach einiger Zeit entdeckte ich Max auf der Seite von "Hunde ohne Herrchen" im Internet und verliebte mich sofort in ihn. Gleich 2 Tage später, am 27.2.2012 fuhren ich ca. 250 km nach Franken und holte ihn ab. Mir wurde gesagt mit einem Spezial Diätfutter wegen der BSD ginge es Max gut, er bräuchte keine Enzyme zusätzlich, was mich stutzig gemacht hat da eine BSDI eigentlich immer mit zusätzlichen Enzymen behandelt werden muss. Aber natürlich war es mir recht, denn das Diätfutter das nur über den Tierarzt zu beziehen ist, war sehr teuer. So vergingen 1,5 Jahre und ich war mit der Erziehung von Max beschäftigt, da er zwar sehr lieb und ruhig war, jedoch natürlich nie gelernt hatte, sich am Menschen zu orientieren, dem entsprechend in der Leine hing und einen ausgeprägten Jagdtrieb hatte. Gesundheitlich ging es ihm gut, von regelmäßigen leichten Durchfällen und oft breiigem Kot abgesehen. Natürlich schob ich das immer auf seine BSD Probleme, nachkontrollieren lassen habe ich das aber leider nicht, da ich ihm die Tierarztprozedur ersparen wollte und ich die Diagnose nie infrage gestellt habe.
Vielleicht wäre ihm dann das, was im Sommer 2013 geschah, erspart geblieben.
Im Juni 2013 bekam er die jährliche Zwingerhustenimpfung. 2 Wochen später bekam er starken Durchfall. Nie Tagsüber, sondern immer nur Nachts, den er natürlich bei mir im Wohnzimmer absetzte, es stank bestialisch, nie habe ich etwas vergleichbares gerochen! Das passierte innerhalb einer Woche 4 Mal. Tagsüber war er ganz der Alte. Meine Vermutung war, dass er etwas im Wald aufgenommen hat, was schon länger tot war. Ich ließ ihn einen Tag fasten und verabreichte ihm Kamillentee. Danach war alles wie vorher.
An einem sehr heißen Sonntag Ende Juli verweigerte er plötzlich sein Futter. Ich schob es auf die Hitze und dann am Nachmittag brach bei uns die Hölle los, ein extremes Hagelgewitter verwüstete den ganzen Landkreis und Max, dem Donner und Blitz normalerweise keine Angst macht, begann zu zittern und verweigerte Futter und Wasser.
Am nächsten Morgen ging es ihm immer noch nicht besser, -nein- sein Zustand hatte sich verschlechtert. Er nahm weder Futter noch Wasser zu sich, zudem zittert er am ganzen Körper. Mehrmals versuchte er zu erbrechen, was ihm nicht gelang. Seine Schleimhäute waren sehr blass. Er konnte kaum noch aufstehen und war sehr apathisch. Sofort fuhr ich mit Max zu unserer Tierärztin. Sie untersuchte Max und stellte dabei fest, dass er schon dehydriert war. Sie stellte mir Fragen und stellte die Verdachtsdiagnose, dass es sich bei Max um eine Addisonkrise handeln könne. Sie selbst hat in ihrer langjährigen Praxiszeit noch nie einen MA Hund gehabt!
Sie rief sofort in der nächsten Tierklinik an und meldete Max als Notfall dort an. Zusammen mit der Tierärztin trugen wir Max in mein Auto und ich fuhr zu der 10 km entfernt liegenden Tierklinik.
Dort angekommen war Max nicht mehr bei Bewusstsein. Er hatte starke Untertemperatur und sein Herzschlag war kaum noch spürbar.
Hilflos, fassungslos und heulend stand ich da, als sie Max auf einer fahrbaren Trage auf die Intensivstation brachten. Ich verstand nicht was los war!
Besuchen durfte ich Max in den folgenden 11 Tagen nicht, dafür stand ich täglich mit den behandelnden Tierärzten in Verbindung. Dort wurde auch der ACTH- Stimmulationstest durchgeführt, der Morbus Addison bestätigte. Sofort bekam er die erforderlichen Infusionen. Während dieser 11 qualvollen Tage erlitt Max ein Nierenversagen, was zur Folge hatte, dass eine Dialyse erforderlich wurde. Er bekam einen Herzstillstand und musste reanimiert werden, aber mein Kämpfer hat es geschafft. Er war von 53 Kg auf 41 Kg abgemagert. Er wurde in der Tierklinik mit 6 Tabletten Astonin und 50 mg Prednisolon täglich eingestellt.
Sein Fell war matt und glanzlos, der Bauch kahl rasiert, aber er hat überlebt und kam mir auf wackeligen Beinen entgegen. Das war sicher einer der schönsten Momente in meinem Leben.
Mit der Einstellung der Medikamente lief es lange nicht optimal, im September 2013 folgte noch eine zweite kleine Krise die 4 Tage Klinikaufenthalt erforderte. Inzwischen wurde das Astonin auf 10 Tabletten täglich erhöht und das Prednisolon auf 25 mg reduziert. Nach der 2. Krise war auch klar, dass Max keine Bauchspeicheldrüseninsuffizienz hat, dennoch hatte er einen Blähbauch/Cortisonbauch und wirkte sehr eingefallen. Meine Tierärztin nannte es mager.

 


Im Dezember 2014 bemerkte ich, dass Max einen komischen Eigengeruch, wie frisches Gummi/Harnsäure entwickelte, was mich veranlasste Kontakt mit einer Ernährungsberaterin, die gleichzeitig Tierheilpraktikerin ist, aufzunehmen. Er verlor auch häufig Urin. Die Ernährungsberaterin erstellte für Max einen Futterplan bei Niereninsuffizienz, denn diese war inzwischen diagnostiziert worden. Zusätzlich haben ich weiterhin das Prednisolon auf 1,25mg/täglich reduziert und gebe noch 5 gr. Salz zu seinem Futter.
Doch heute, durch das Engagement meiner TÄ und nicht zuletzt die Hilfe und Unterstützung der tollen Addison FB Gruppe, deren super Mitglieder und unserer THP geht es Max trotz einer zusätzlichen Niereninsuffizienz gut und er kann ein schönes lebenswertes Leben führen.
Lieber Max, wir hoffen dass du noch lange mein treuer Begleiter bist und mein Leben bereicherst.
Danke an die Admins und Mitglieder der Addisongruppe, Frau Dr. Wilgenbus, Kleintierklinik Hüttig und THP Anna Geisler, euch allen verdankt Max sein Leben