Lanas Geschichte

 

Mischling aus dem Tierheim

Geboren im Februar 2012

 

 

 

Mein alter Hund war verstorben und wie sagt man so schön:

Ein Leben ohne Hund ist möglich, aber sinnlos!!

 

Am Sonntag, den 25.05.14, bin ich ins Tierheim Nürnberg gefahren und wollte eigentlich nur mal schauen, ob nicht vielleicht ein passender Familienhund, der sich auch mit meinen 4 Hasen, die frei im Garten herumlaufen, findet.

Auf der Krankenstation des Tierheims bin ich auf eine kleine, schwarze Mischlingshündin gestoßen. Die Hündin war kahl geschoren, denn sie hatte Parasiten und ein total verfilztes Fell, als sie ins Tierheim kam. Sie kam freudig und wild begrüßend auf mich zu, eigentlich war es da um mich geschehen. Die Tierpflegerin erklärte mir, dass die Hündin vermittelt werden könne, aber sehr schwer krank sei. Sie hätte Morbus Addison und müsse bis an ihr Lebensende Medikamente nehmen.  Im Moment würde sie schlecht fressen, aber wenn sie mit den Medikamenten gut eingestellt sei, dann wäre diese Krankheit kein Problem.

Nachdem Lana sich mich ausgesucht, war für mich klar, dass ich diese Weg gemeinsam mit ihr gehe. Ich unterschrieb erst einmal einen Pflegevertrag, auf anraten des Tierheimes (mit der Option einer späteren Übernahme, wenn sie richtig medikamentös eingestellt ist) und nahm sie am 30.05.2014 mit nach Hause.

 

Damit begann für mich das Abenteuer.

 

 

Ich hatte keine Ahnung, was Morbus Addison eigentlich bedeutet, aber da sie bereits Medikamente bekam, war das für mich kein Problem.

 

Was mir als erstes an Lana auffiel, war ihre komische Figur,  denn da sie ja geschoren war, konnte man sehr gut ihren unförmigen Körper erkennen. Lana besaß trotz ihrer nur 10 Kg, eigentlich hätte sie 12 KG wiegen dürfen, keinerlei Taille.

Sie war auch ansonsten ein sehr ruhiger Hund, der weder tobte noch spielte, sie schlief sehr viel und wenn sie wach war, verfolgte sie mich wie ein Schatten. Ich denke, dass Lana sehr unter Verlustängsten litt, dennoch konnte ich es nicht richtig einschätzen, da ich ja nicht wusste wie sie vor der Diagnose war.

 

Mitte Juli 2014 veränderte sich Lana.

Sie hatte keinen Appetit, dafür trank sie umso mehr. Plötzlich wollte sie nicht mehr laufen und baute merklich Muskulatur ab, zusätzlich bekam Lana auch noch Durchfall. Ihr Fell wirkte matt und sie hatte ständig eine trockene Nase.

Ich meldete uns sofort in der Tierklinik an, die für das Tierheim zuständig war und fuhren da hin. Bereits nach 30 Minuten Untersuchung wurde eine Addison Krise diagnostiziert und Lana musste in der Tierklinik bleiben. Sie bekam sofort eine Infusion und wurde neu mit Fludrocortison eingestellt. In der Hoffnung, dass ich sie am nächsten Tag wieder abholen konnte, habe ich sie schweren Herzens dort gelassen. Aus dieser einen Nacht wurden 3 Tage.

 

Da ich bei dieser Tierklinik kein gutes Bauchgefühl hatte, mit fehlte die ausführliche Aufklärung usw., habe ich für mich entschlossen nicht länger bis zur richtigen Medikamenteneinstellung zu warten, sondern sie sofort zu übernehmen.

Ende Juli, 6 Tage nach dem letzten Klinikaufenthalt, unterschrieb ich den Übernahmevertrag im Tierheim. Eigentlich sollte dieser Tag ein Tag der Freude sein, leider musste sie an diesem Tag wieder in die Tierklinik, diesmal allerdings in eine andere, zu der ich mehr Vertrauen hatte.

Lana hatte starken Durchfall mir fiel auf, dass es diesmal anders war. In den letzten Wochen hatte ich gelernt, aus dem Verhalten von Lana zu lesen, denn ich beobachtete sie viel.

In der Tierklinik wurde sofort ein großes Blutbild gemacht, was daraus als Diagnose kam, war für mich ein Schock.

Ihre Leber- und Nierenwerte waren schlecht, die Schilddrüsenwerte waren ausserhalb der Norm, die Entzündungswerte waren sehr, sehr schlecht, Lana hatte eine angehende Vergiftung, Pankreatitis  und Wasser in der Lunge wurden ebenfalls, durch eine Untersuchung, diagnostiziert.

Sie musste wieder in der Tierklinik die Nacht verbringen, aber ich konnte sie am nächsten Tag wieder abholen, mit einem ganzen Packen voll Medikamente.

Die Tierärztin erklärte die einzelnen Medikamente unter anderem Antibiotika und meinte dann. „ Wir sehen uns in 2 Wochen solange halten die Antibioktika, danach machen wir erneut ein Blutbild.“

 

Es wäre doch so schön gewesen, aber es kam anderes, denn sobald das Antibiotika zu Ende war, wir hatten auch das Medikament gewechselt, bekam Lana erneut Durchfall und immer wieder leichte Addison Krisen.

 

Das  ganze zog sich bis Ende September hin, 2 Wochen AB, 2 Tage ohne AB und sie bekam eine Krise mit Klinikaufenthalt. 2 Wochen AB, 2 Tage ohne AB = Krise = Klinik.

Das einzige was sich leicht verbessert hatte, waren ihre Leber-, Nierenblutwerte. Wobei die Entzündungswerte und die angehende Vergiftung immer recht hoch waren, und sich nicht besserten.

 

Diese 2,5 Monate haben an meinen Nerven gezehrt, sie sind merklich dünner geworden.

Als ich ein neues Antibiotika, auf anraten der Tierärztin gab, verschlechterte sich Lana´s Gesundheitszustand nach nur 3 Tagen. Ich brachte sie sofort in die Tierklinik.

Ich bat die Tierärztin Lana auf den Kopf zu stellen, denn es konnte nicht sein, dass jedes Mal,  wenn das Antibiotika aus ihrem Körper raus war, sich ihr Zustand so verschlechterte.

3 Tage blieb Lana in der Klinik. Während dieser Zeit hatte Lana eine Dauerinfusion und es wurden vielen Untersuchung unternommen.

Ich war überglücklich als ich sie am 3. Tag wieder abholen konnte und die Tierärztin mir erklärte, dass Lana eine Futtermittelallergie habe.

 

Lana reagiert auf tierische Proteine, wenn diese zusammen gegeben werden, d.h. sie verträgt jedes tierische Protein „einzeln“. Gibt man Lana z.B. Rind und Pferd zusammen, reagiert sofort ihr Körper. Füttert man heute Rind und morgen Pferd, passiert gar nichts.

 

Ab diesem Zeitpunkt veränderte sich alles. Das Futter wurde umgestellt,  ich zog eine Tierheilpraktikerin zu Rate, die Lana homöopathisch mit behandelt. Endlich konnte der Morbus Addison richtig eingestellt werden. In regelmäßigen Abständen wird jetzt das Blut untersucht. Durch die Nahrungsumstellung haben sich die Leberwerte verbessert, lediglich die Nierenwerte sind noch nicht im grünen Bereich, aber wir arbeiten daran.

Lana hat sich zu einem tollen, freundlichen Hund entwickelt. Sie badet leidenschaftlich gerne und hat eine Traumfigur bekommen. Durch den Muskelaufbau sind lange Spaziergänge kein Problem mehr. Munter und aufgeweckt begleitet sie mich täglich auf meine Arbeitsstelle, ja Lana ist Bürohund geworden und wird von allen geliebt.

 

Jetzt hoffe ich auf langes, glückliches Leben mit Lana.

Es lohnt sich immer, auch einem kranken Tierheimhund eine Chance zu geben, denn sie geben einem sehr viel Liebe zurück.