So ist unsere Gruppe "Morbus Addison beim Hund" entstanden:

 

 

Ich bin Nadine, 36 Jahre alt. Meine Maus Cap ist mittlerweile 10 Jahre alt und sie ist seit 7 Jahren auf typischen primären Morbus Addison diagnostiziert. Sie ist ein franz. Bulldogge/Jack-Russel Mischling, ein ehemaliger Straßenhund.

Es begann 2011 eines Tages mit einem Spaziergang im Park. Da sind auch einige Tümpel, in denen Hunde gerne baden. So natürlich auch meine Maus Cap. Zu Hause bekam sie dann weiße Schleimhäute, hat den Boden abgeleckt und schwer geschluckt.

Mein Mann und ich sind sofort mit ihr zum Not-Tierarzt gefahren, der eine mögliche Vergiftung diagnostizierte und darauf behandelte.

Nachdem es aber nicht wirklich besser mit ihr wurde, war bei unserem Haustierarzt eine Halsentzündung im Gespräch.

Dann begannen Zitteranfälle, nun wurde von einem weiteren Tierarzt, den wir aufgesucht haben, eine Epilepsie vermutet. Aber das alles konnte es irgendwie nicht sein, das Bild passte nicht so recht zu Epilepsie. Und vor allem besserte sich Cap’s Zustand nicht. Ich hatte in jener Zeit jeden Tag Angst, dass ich meinen Hund tot vorfinde, wenn ich von der Arbeit komme.

Also haben wir dann noch einen weiteren Tierarzt aufgesucht, dieser gab uns alles Mögliche an Medikamenten, dennoch ging es ihr immer schlechter. Sie fraß nichts mehr.

Nach der Erstellung eines umfangreichen Blutbildes tippte ein weiterer Tierarzt auf einen Leberschaden. Trotz Behandlung ging es ihr aber weiterhin immer schlechter, teilweise ist sie sogar beim Spaziergang einfach umgefallen. Die Strategie vom Tierarzt war jedoch abzuwarten nach der Devise „ das wird schon“! Irgendwann konnte und wollte ich mir nicht weiter ansehen und habe erneut den Tierarzt gewechselt.

Dieser inzwischen sechste Tierarzt war es, der nach unserer Schilderung der Geschehnisse sofort auf Morbus Addison getippt hat. Und so war es dann auch: im zügig durchgeführten ACTH Stimulationstest zeigte der Cortisolwert keinerlei Reaktion, er war vor der Stimulation bei 2 μg/dl (<55 nmol/l), nach der Stimulation ebenfalls bei 2 μg/dl (<55 nmol/l).

 

Endlich hatte der Schrecken der Geschehnisse wenigstens einen Namen: Morbus Addison!

 

Ich googelte mir die Finger wund, um mehr herauszubekommen und eventuell andere Betroffene zu finden. Das Ergebnis war ziemlich ernüchternd. Es gab über Morbus Addison beim Hund kaum Informationen und wenn, dann waren sie für mich als Laie kaum verständlich. Ich wollte und musste aber verstehen, um welche Krankheit es sich bei meiner Cap handelte und ich wollte wissen, welche Erfahrungen andere Hundehalter*innen gemacht haben, um davon vielleicht profitieren zu können.

Da es bei Facebook ja sonst für alles eine Gruppe gibt, entschloss ich mich daher, auch für „Morbus Addison beim Hund“ eine geschlossene Gruppe zu gründen. Und das war eine super Idee, denn plötzlich bekam ich Kontakt zu Menschen, die genauso betroffen waren wie ich!

Heute bin ich erstaunt, wie schnell die Gruppe sich entwickelt hat. Von den anfänglichen paar Personen sind wir über die Jahre nun über 1600 Mitglieder stark! Betroffene Hundehalter*innen, Krankheitsinteressierte, aber auch Züchter*innen informieren sich über die Addison-Krankheit, tauschen sich aus und beraten sich. Und manchmal trösten wir auch einander, wenn wir einen Hund verabschieden müssen.

 

Seitdem wir die Webseite haben erreichen uns auch immer wieder Anfragen von Tierbesitzern, die ganz schnell auf ihre vielen Fragen Antworten brauchen, weil sie so besorgt sind.

Ich kann das sehr gut nachvollziehen, denn ich habe nie vergessen, wie hilflos und alleingelassen ich mich damals gefühlt habe.

Irgendwann konnte ich diese zusätzliche ehrenamtliche Arbeit aber alleine nicht mehr leisten und so habe ich in der Gruppe nach Unterstützung gefragt und es fanden sich auch sehr nette Leute. So wurde das Arbeitsaufkommen auf mehrere Schultern verteilt und auch hier gilt: gemeinsam sind wir stark!

Zusammen mit meinem derzeitigen Admin-Team managen wir die geschlossene Gruppe, zu der ich alle Betroffenen herzlich einlade, sich mit uns auszutauschen.

 

Viele Grüße, Eure Nadine